Schon seit vielen Jahren lernen die fünften Klassen am Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach die Herkunft unserer Lebensmittel vor Ort durch Exkursionen kennen. Neben den langjährigen Partnern des HSG, dem Bauernhof der Familie Werner in Laufach, der Schäferei Ullrich in Strietwald und dem Biohof Beck in Feldkahl, kam in diesem Jahr ein neues Exkursionsziel hinzu: der Berghof in Schöllkrippen.
Ende März machten sich die Kinder der Klasse 5e auf zu einem Besuch. Dieser außergewöhnliche Schultag hielt spannende Informationen und eine ganz besondere Überraschung für die Kinder bereit:
Kurz nach der Ankunft zeigte ihnen eine Mitarbeiterin des Hofes den Stall, in dem die Ziegenkinder leben. Alle Zicklein, die bereits mehrere Wochen und Monate alt sind, wohnen in einem großen und gemütlichen Gehege. Für sie gibt es einen Milchautomaten, an dem sie sich bedienen dürfen. Kleine Ziegen und die, die Unterstützung brauchen, werden mit der Hand gefüttert. Eine besondere Überraschung wartete in Boxen auf die Kinder, die mit Stroh befüllt waren und die durch Wärmelampen beheizt wurden: Dort sind die kleinsten Ziegen untergebracht, jeweils mit ihren Geschwistern.
Danach ging es mit dem Inhaber des Berghofs, Herrn Schudt, zum Acker. Dort erzählte er den Kindern, was es bedeutet, einen Biobauernhof zu betreiben. Anhand einer Bodenprobe erklärte er den Aufbau der verschiedenen Ackerschichten, die mit unterschiedlichen Methoden fruchtbar gemacht und von Wildkraut befreit werden. So ist es wichtig, den Acker zu pflügen, damit das Unkraut den Nutzpflanzen nicht den Stickstoff wegnimmt. Außerdem wird der Boden mit Kleegras bepflanzt, ein natürlicher Stickstofflieferant, der dem Boden hilft, sich zu regenerieren. Das ist die Grundlage für den Anbau von Bio-Hafer, Bio-Roggen, Bio-Weizen, Bio-Raps und Bio-Zuckerrüben.
Die nächste Station war der Stall der erwachsenen Ziegen. Hier erfuhr die Klasse, dass die Tiere im Durchschnitt zehn Jahre alt werden und bis zu vier Zicklein pro Wurf auf die Welt bringen können. Der Berghof züchtet die Rassen Weiße und Braune Deutsche Edelziege. Sie haben einen großzügigen Innen- und Außenbereich mit Beschäftigungsmöglichkeiten wie zum Beispiel ihre geliebten Bürsten, an denen sie sich putzen und kratzen können. Manche Ziegen haben farbige Markierungen am Körper, die bestimmte Informationen zeigen, etwa dass eine von ihnen gerade schwanger ist.
Als letztes besichtigten die Kinder die Ziegenmolkerei. Herr Schudt erklärte ihnen, dass dort 36 Ziegen gleichzeitig Platz haben. Dabei gibt eine Ziege, die morgens und abends gemolken wird, bis zu vier Liter Milch am Tag.
An diesem besonderen Tag haben die Schülerinnen und Schüler viel Neues gelernt und wissen es zu schätzen, wenn auf einem Produkt „Bio“ steht.